Einsatzbereiche der Mediation:
Das Verfahren der Mediation kann in allen Bereichen der Gesellschaft eingesetzt werden. Konflikte treten auf in der Familie, in der Arbeitswelt, im Schulbereich, im Gesundheitswesen, im Gemeinweisen, zwischen Generationen und vielem mehr.
Jeder Bereich hat seine besonderen Spezifika, die auch in der Konfliktbearbeitung eine Rolle spielen.
Was ist Mediation?
Meditation ist ein Verfahren zur außergerichtlichen, konstruktiven Bearbeitung von Konflikten.
Mediation ist:
MediatorInnen sind:
Konfliktparteien sind:
Der Mediationsprozess:
Ein Mediationsverfahren ist in fünf Phasen gegliedert.
Vorgelagert ist die Vorphase, nachgelagert die Umsetzungsphase.
- Vorphase -
In der Vorphase erfolgt der einzelne Erstkontakt mit den Beteiligten. Dazu zählt die Kontaktaufnahme mit dem Mediator.
In dieser Phase erfolgen auch das Gespräch und die Rollenklärung mit einem eventuellen Auftraggeber, der selbst an der Mediation nicht teilnimmt. Dies ist insbesondere bei Mediationen in Unternehmen der Fall. Zeit und Kosten werden besprochen und der Mediationsvertrag geschlossen. Hierbei ist vom Mediator auch die Ergebnisoffenheit des Auftragsgebers zu klären.
Phase 1: Kontakt und Kontrakt
Der Mediator informiert die Medianten über den Prozessablauf, die Rolle des Mediators sowie die Verhaltensregeln im Umgang miteinander und die Prinzipien. Im Weiteren fragt er die Medianten nach ihren Erwartungen, Prioritäten werden abgestimmt und der Status quo vereinbart. Die Medianten schildern kurz den bestehenden Konflikt. Falls noch nicht geschehen wird ein Mediationsvertrag geschlossen.
Phase 2: Themensammlung
In dieser Phase werden von den Parteien ihre Streitpunkte und Anliegen im Zusammenhang dargestellt, die Themen werden gesammelt und für die weitere Bearbeitung in einer Struktur gebracht. Wichtig sind die Priorisierung und die Einigung auf ein Startthema. Dies soll neutral, wertfrei, objektiv und ergebnissoffen erfolgen.
Phase 3: Interessenfindung
In dieser Phase beginnt die eigentliche Problembearbeitung auf der Grundlage des Harvard-Modells. Die Beteiligten erhalten Gelegenheit, ihre Sichtweise des zu jedem Themenpunkt genau darzustellen. Informationen und Wahrnehmungen werden ausgetauscht, bevor auf die verschiedenen und gemeinsamen Wünsche, Bedürfnisse und Interessen der Parteien eingegangen
und damit der Konflikt umfassend erhellt werden kann. Hierbei ist entscheidend von den Positionen zu den dahinter liegenden Interessen zu kommen. Dabei kommen - neben den Hintergründen, Zielen und Interessen - auch Emotionen und Identitätsaspekte an die Oberfläche.
Phase 4: Lösungsfindung
In dieser Phase werden zu den einzelnen Problemfeldern Lösungsoptionen zunächst bewertungsfrei gesammelt z. B durch Brainstorming, Mindmapping etc. Hier geht Quantität vor Qualität. Voraussetzung dafür ist, dass dies in einer kreativen Atmosphäre erfolgt. Erst nach Abschluss der Ideenfindung werden die Lösungsoptionen von den Konfliktparteien bewertet (mittels Schulnotensystem, Skalierung etc.) und verhandelt. Der Mediator überprüft gemeinsam mit den Beteiligten, ob und wie sich die jeweiligen Lösungsoptionen in der Realität umsetzen lassen.
Phase 5: Abschlussvereinbarung
Zum Abschluss des Verfahrens werden die Ergebnisse mittels Vereinbarung festgehalten. Inhalte sind dabei die konkrete Regelung der weiteren Vorgehensweise, die Festlegung von Umsetzungsfristen sowie Verhaltensweisen im zukünftigen Konfliktfall.
- Umsetzungsphase -
In dieser Phase stellt sich heraus, ob die getroffenen Vereinbarungen „alltagstauglich“ sind. Eventuell sind weitere Gespräche und Korrekturen erforderlich.
Vorteile einer Mediation:
Die Mediation bietet folgende Vorteile:
Gute Erfolgsaussichten:
Die Mediation hat eine hohe Erfolgsquote. So werden in den USA auch bei Konflikten zwischen Firmen mit hohen finanziellen Interessen zunächst Mediatoren eingesetzt bevor ein Gerichtsverfahren angestrebt wird. In rund 80 % der Mediationsverfahren haben die Medianten Erfolg und finden mit Hilfe des Mediators eine kooperative, konstruktive und bedürfnisorientierte Lösung.
Kontrolle:
Der Mediator hat die Oberhandsicherung und trägt die Verantwortung für den Ablauf des Verfahrens. Die Lösung selbst wird von den Parteien erarbeitet. Das Verfahren kann jederzeit von allen Beteiligten abgebrochen werden.
Schnelligkeit und Flexibilität:
Ein Gerichtsverfahren kann sich über Jahre hinziehen, das kostet also viel Zeit, zudem noch viel Geld, Kraft und Nerven und bedeutet einen hohen Aufwand. In der Wirtschaftsmediation bestimmen die Parteien selbst, wann, wie lange und wie häufig Sitzungen stattfinden. Oft sind wenige Termine ausreichend, um zu einer tragfähigen Lösung zu gelangen. Und die Mediation kann sofort eingesetzt werden.
Übersichtliche und überschaubare Kosten:
Mediatoren rechnen in der Regel nach Stundenhonoraren ab, so dass die anfallenden Kosten gut zu kalkulieren sind. Meist ist die Mediation auch kostengünstiger als die Alternativen: Im Rechtsstreit fallen Anwalts- und Gerichtskosten (die Höhe berechnet sich nach dem Streitwert) an und auch der Aufwand involvierter Mitarbeiter, z. B. für die rechtliche Prüfung und Erstellung von Schriftsätzen ist als Kostenfaktor zu berücksichtigen. Und Unternehmen, die Konflikte ignorieren und innerbetriebliche Konflikte einfach bestehen lassen, riskieren eine sinkende Motivation und eine geringere Produktivität. Mediation kann ein positives Betriebsklima bewirken oder neu entstehen lassen.
Win-Win-Lösung:
Der Grundsatz der Mediation geht davon aus, dass, solange ein Gespräch zwischen den Parteien möglich ist, durch einen Mediator Lösungen gefunden werden können. Das Bestreben einer Mediation ist, dass die Parteien selbst eine Lösung erarbeiten. Häufig liegen hinter einem Konflikt, dessen Ursachen an sich klar erscheinen, Interessen und Bedürfnisse der Parteien, die die Parteien zunächst nicht selbst erkennen können. Diese Interessen und Bedürfnisse gilt es mit der Unterstützung des Mediators herauszuarbeiten und auf dieser Basis eine gemeinsame Lösung zu finden. Und statt der rückwärts gerichteten Frage, wer recht hat, zeigt die Mediation den Blick in die Zukunft: Wovon profitieren die Parteien gemeinsam?
Akzeptanz:
Eine Lösung, die die Medianten selbst aktiv gesucht und gemeinsam gefunden haben, erfährt eine hohe Akzeptanz und schafft ein neues Fundament und Vertrauen für eine zukünftige weitere Zusammenarbeit.
Diskretion:
Die Mediation ist ein nicht-öffentliches Verfahren, in dem Parteien und Mediator Vertraulichkeit vereinbaren. Bei Gericht handelt es sich oft um öffentliche Sitzungen und nicht selten sitzen Journalisten auf den Zuschauerbänken. Somit ist mit Hilfe des Mediationsverfahrens die Diskretion gewahrt und es entsteht kein Imageverlust.
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